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Hoffnungsbrief Nr. 65

Eingang: 26.06.2021, Veröffentlicht: 27.06.2021

Hoffnungsbrief Nr. 65
Gemeindebrief.de Foto: Nahler

Liebe Gemeinde,

mich verbindet mit meiner Frau der Trauspruch, den wir uns anlässlich unserer Trauung vor 25 Jahren ausgesucht haben. Es ist der Wochenspruch zum vierten Sonntag nach Trinitatis: Einer trage des anderen Last, so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen (Gal 6,2). Im Galaterbrief des Apostels Paulus geht es um das Ende des Gesetzes durch den Glauben an Christus.

Wer an Christus glaubt, der wird allein durch den Glauben gerecht, nicht mehr durch das Erfüllen des Gesetzes. Die 10 Gebote gelten zwar weiterhin, aber sie stellen keinen Weg zur Seligkeit dar. Vielmehr gibt Jesus seinen Jüngern ein neues Gebot: dass jeder Gott liebe und seinen Nächsten liebe wie sich selbst.
Gottesliebe und Nächstenliebe sind die Grundlage des Christenglaubens. In meinem Trauspruch verbindet mich die besondere Liebe zu meiner Frau mit dem Grundsatz des Glaubens. In allem, was wir füreinander tun, leben wir unseren christlichen Glauben. Einer trage des anderen Last, so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen.

Paulus bezieht das auf alle Menschen, aber als Trauspruch sind vor allem wir zwei gemeint. So wie ein Taufspruch ein persönlicher Wegweiser für einen bestimmten Menschen darstellt, der ihn besonders mit Gott verbindet, so hat auch der Trauspruch einen persönlichen Charakter. Oft nehmen wir auch an Gräbern mit einem solchen persönlichen Konfirmations-, Tauf- oder Trauspruch Abschied, weil er sich mit dem Leben dieses Menschen verknüpft hat. Wahrheiten, die allgemein gelten, berühren uns nicht so sehr wie solche, die uns persönlich ansprechen. Wenn sich ein Trauspruch erfüllt, dann passt er zu den Eheleuten, die ihn tragen. – Haben Sie auch einen solchen persönlichen Spruch, der zu Ihnen passt, weil er Ihnen Wegweisung und Orientierung vermittelt? Wenn Sie sich nicht mehr daran erinnern können, dann hilft ein Blick ins Kirchenbuch. Taufen, Konfirmationen und Trauungen werden ja genauso wie Bestattungen im jeweiligen Kirchenbuch eingetragen. Man kann also nachschauen und entdecken, ob es einen gut zu Ihnen passenden, persönlichen Zuspruch Gottes gibt. Manchmal hat ein Gotteswort eine Traditionslinie in einer Familie, weil er über Generationen weitergegeben wurde. Den Glauben kann man zwar nicht vererben, aber die Tradition pflegen. Ich finde, zum Evangelischsein gehört die persönliche Verbindung zum Wort Gottes dazu.

Einen schönen Sonntag in dieser "lieben Sommerzeit" wünscht Ihnen
Ihr Pastor Cornelius Meisiek
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